Projekt:
Umbau und Modernisierung eines historischen Bahnhofsgebäudes
Art:
Sanierung im denkmalgeschützten Bestand
Ort:
Bahnhofstraße 14, 18581 Putbus
Leistungen:
LPH 1 – 8, Vorplanung bis Bauüberwachung
Umfang:
564 m² BGF und 2.645 m³ BRI
Auftraggeber:
Pressnitztalbahn GmbH, 09477 Jöhstadt
Planungsbeginn:
Oktober 2010
Bauzeit:
März 2011 bis Oktober 2012, 2. BA bis 2018
Die traditionsreiche Rügensche Bäderbahn, auch bekannt unter dem Namen „Rasender Roland“, hat im Bahnhof Putbus Ihre neue Unternehmenszentrale eingerichtet und die Schalterhalle wieder für Reisende zugänglich gemacht. Die Fassadengestaltung und die Instandsetzung der Gebäudehülle erfolgten in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden. Hierbei wurde besonders auf die denkmal- und materialgerechte Ausbildung der Details geachtet: Schieferschindel-Dachdeckung, Fassaden und Tischlerelemente nach historischem Vorbild. Im ehemaligen Güterboden wurden neue Metallfenster und moderne Türen mit sehr schmalen Ansichtsprofilen eingesetzt. Noch vorhandene Bauteile aus der Entstehungszeit des Gebäudes (Holztüren, Gitter, Tore etc.) sind größtenteils denkmalgerecht aufgearbeitet worden.
Atmosphärisch sollte der neu gestaltete Kunden- und Servicebereich an eine historische Bahnhofshalle erinnern, um den Fahrgast auf das Erlebnis der Fahrt in der historischen Dampfeisenbahn einzustimmen. Der Nachbau von Wandverkleidungen erfolgte auf historischen Vorlagen. Die erforderlichen neuzeitlichen Einbauten wie Computer und Bildschirme wurden deshalb möglichst unauffällig integriert und verdeckt eingebaut. Räumlich angegliedert wurden zeitgemäß ausgestattete Kundenberatungsräume und Technikeinbauten. Innenausbauelemente wurden aus Eichenholz mit gebeizter Oberfläche ausgeführt. Der Fliesenboden wurde im klassischen Schachbrettmosaik gestaltet. Die helle und schattenfreie Beleuchtung lässt die Räumlichkeit sehr freundlich erscheinen. Das Restaurant mit Zugang von der Schalterhalle und vom Bahnsteig aus bietet 50 Sitzplätze. Die Gestaltung folgt den Details der Schalterhalle.
Im schmalen, langen Güterboden trennen großflächige Holz-/Glas-/Türelemente drei Mitarbeiterbüros und den Konferenzraum ab. Die Außenwände sind innen mit einem Dämmputz versehen worden. Das Holztragwerk des Daches wurde saniert und der Dachraum offengelassen, um die alte Struktur des Schuppens sichtbar zu machen.